disputationes salzburg 2012

Europas Ouverture – Religion und Kultur

Von Samstag, 23. Juli 2012

bis Mittwoch, 27. Juli 2012

referenten 2012

Dr. Erhard Busek

Vizekanzler und Bundesminister a. D., geb. 1941 in Wien, Studium der Rechtswissenschaften, danach Parlamentssekretär. 1972–1976
Generalsekretär des Österreichischen Wirtschaftsbundes und der Österreichischen
Volkspartei, 1976–1987 Stadtrat bzw. Vizebürgermeister in Wien, 1989–1994 Wissenschaftsminister, 1991–1995 Vizekanzler und ÖVP-Bundesparteiobmann, 1994–1995 Unterrichtsminister. 2002–2008 Sonderkoordinator
des Stabilitätspaktes für Südosteuropa. 1997–2012 Präsident des Europäischen Forums Alpbach, 2004–2009 Rektor der Fachhochschule Salzburg.
U. a. Vorsitzender des Institutes für den Donauraum und Mitteleuropa
(IDM), Koordinator der Southeast European Cooperative Initiative (SECI) und Präsident des Herbert-Batliner-Europainstituts Salzburg. Ehrendoktorate der Universitäten Krakau, Bratislava, Czernowitz, Ruse, Brasov, Liberec und der Webster-St. Louis University sowie zahlreiche nationale und internationale
Orden und Auszeichnungen.

 

Prof. Dr. phil. habil. Dr. theol. h.c.

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

seit 2011 Vorstand des neugegründeten Europäischen Instituts für Philosophie
und Religion (EUPHRat) an der Phil.-theol. Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz/Wien. Von 1989–1992 Professorin für Philosophie an der PH Weingarten, erhielt
1996 den theologischen Ehrendoktor der Theol.-Phil. Hochschule Vallendar und hatte von 1993–2011 den neugegründeten Lehrstuhl Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft an der TU Dresden inne.
Forschungsschwerpunkte: Religionsphilosophie der Moderne, von Hegel über Nietzsche, Edith Stein, Simone Weil und Romano Guardini bis zur zeitgenössischen Phänomenologie.

Dr. phil. Hanno Loewy

seit 2011 Präsident der Association of European
Jewish Museums. Geb. 1961 in Frankfurt am Main, Promotion über frühe Filmtheorie an der Universität Konstanz, 1990–2000 Gründungsdirektor des Fritz-Bauer-Instituts für Holocaust-Studien in Frankfurt am Main, seit 2004 Direktor des Jüdischen Museums Hohenems (Vorarlberg). Publikationen über die Geschichte des Films, der Fotografie und der Filmtheorie, über jüdische Geschichte und Gegenwart und die Wirkungsgeschichte des
Holocaust, darunter: Holocaust. Die Grenzen des Verstehens (Reinbek 1992), Taxi nach Auschwitz. Feuilletons (Berlin 2002), Béla Balázs – Märchen, Ritual und Film (Berlin 2003), Lachen über Hitler – Auschwitz-Gelächter. Filmkomödie, Satire und Holocaust (als Hg., München 2003), Gerüchte über die
Juden. Antisemitismus, Philosemitismus und aktuelle Verschwörungstheorien
(als Hg., Essen 2005), Hast Du meine Alpen gesehen? Eine jüdische Beziehungsgeschichte
(als Hg., Hohenems 2009).

 

Dr. lic. theol. Giovanni Netzer

geb. 1967, aufgewachsen in Graubünden,
studierte Theologie, Philosophie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in
Chur und München. Die seltene Kombination resultiert aus Netzers ureigenem Interesse am Verhältnis von Kult und Theater, dem er sich in mehreren studienbegleitenden Theaterprojekten widmete. Seit 2003 befasst sich Netzer mit dem kontinuierlichen Aufbau des Theaterfestivals Origen, das sich explizit mit biblischen Stoffen auseinandersetzt, mit
kultischem Formenmaterial experimentiert, theaterferne Räume erforscht, mit der Sprachenvielfalt seiner Heimat arbeitet und das Spiel in der Landschaft neu interpretiert. Giovanni Netzer ist Träger mehrerer Förder- und Kulturpreise, darunter der Hauptpreis des Eliette von Karajan-Kulturfonds, der Jahrespreis
2012 der Stiftung für abendländische Ethik und Kultur und der Hans-Reinhart- Ring, diebedeutendste Theaterauszeichnung der Schweiz.

 

Prof. Heinz Nußbaumer

geb. 1943, ist Publizist, Buchautor und Herausgeber der Wochenzeitung  „Die FURCHE“. Von 1971 bis 1989 war er Außenpolitik-Chef des Wiener KURIER und von 1989 bis 1999 Sprecher der Bundespräsidenten Kurt Waldheim und Thomas Klestil und Pressechef der Österr. Präsidentschaftskanzlei. Er ist Vorsitzender des größten SOS-Kinderdorfs Europas (in Hinterbrühl bei Wien) und Autor mehrerer Bestseller-Bücher, darunter „Meine kleine große Welt“ (2011) und Mitherausgeber von „Kardinal Franz König – Gedanken für ein erfülltes Leben“ (2004). Für «höchste journalistische Qualität als großer Publizist und Vorbild für Engagement und Ethik im Journalismus» erhielt Nußbaumer mehrere Medienpreise und ist u.a. Träger des „Felix Ermacora-Menschenrechtspreises“ und des „Österr. Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse“.

Alexander Pereira

1947 in Wien geboren, war zunächst im Bereich des Touristik- und IT-Managements tätig. Nebenbei belegte er ein Gesangsstudium.
1979 bis 1983 war er Vorstandsmitglied der Frankfurter Bachkonzerte, 1984 wurde er zum Generalsekretär des Wiener Konzerthauses ernannt, wo es ihm gelang, die Konzertszene zu modernisieren und ein neues und junges Publikum
zu gewinnen. In der Saison 1991/92 wechselte Alexander Pereira als
Intendant an das Opernhaus Zürich, welches in den 21 Jahren seiner Leitung
große internationale Bedeutung erlangte.
Am 1. Oktober 2011 übernahm Alexander Pereira die Intendanz der Salzburger
Festspiele, für die er Cecilia Bartoli als Künstlerische Leiterin der
Pfingstfestspiele und Sven-Eric Bechtolf als Schauspieldirektor engagierte.
Von Beginn an setzte er sich dafür ein, die Einmaligkeit dieses weltgrößten
Musik- und Theaterfestivals wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

 

Univ.-Prof. Dr. Susanne Plietzsch

seit Oktober 2010 Professorin für Judaistik
am Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg.
Studierte Theologie an der Universität Leipzig und ein Jahr lang Hebräisch
und Judaistik an der Hebrew University Jerusalem.
Ihre Dissertation schrieb sie über Vorstellungen von Freiheit im Neuen Testament
und im rabbinischen Judentum – „Kontexte der Freiheit: Konzepte der
Befreiung bei Paulus und im rabbinischen Judentum“ (Kohlhammer: Stuttgart
2005).
Sie war als Assistentin am Institut für Jüdische Studien der Universität Basel
tätig, wo sie sich 2009 mit einer Arbeit über kanonische Texte habilitierte
(„Text, Identität und Differenz. Weichenstellungen im antiken Judentum“).
Ihre Arbeitsgebiete sind Bibelauslegung, Midrasch und Talmud und Fragen
der religiösen Identität in der Antike und in der Gegenwart.

Dr. Helga Rabl-Stadler

geb. 1948 in Salzburg; seit 26. Jänner 1995 Präsidentin der Salzburger Festspiele. 1970 Promotion zum Doktor der Rechte an der Universität Salzburg. Danach Übersiedlung nach Wien wo sie als Journalistin in den Wirtschafts- und Politikressorts der Zeitungen „Die Presse“, „Die Wochenpresse“ und „Kurier“ tätig ist. 1983 Eintritt in den Familienbetrieb Modehaus Resmann in Salzburg. Parallel dazu 1983–90 Mitglied des Nationalrats (ÖVP). Ab 1991 stellvertretende Bundesparteivorsitzende (ÖVP). Ab 1988 Wirtschaftskammerpräsidentin in Salzburg. Am 11. November 1994 Rücktritt von allen politischen Funktionen.

 

 

Dr. Claudia Schmidt-Hahn

Seit 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin
und seit 2005 Geschäftsführerin des Herbert-Batliner-Europainstituts in Salzburg und in dieser Funktion seit 2012 verantwortlich für
die Disputationes im Rahmen der Ouverture spirituelle der Salzburger Festspiele; Studium der Rechtswissenschaften in Salzburg, Paris und Innsbruck (Schwerpunkt Europarecht); Promotion 2010; Postgraduales
Universitätszertifikat „Kulturmanagement und kulturelle Produktion“ der Universität Salzburg.

Rabbiner Dr. Dr. Arthur Schneier

wurde 1930 in Wien geboren. Er verbrachte die Jahre der NS-Zeit in Budapest. Im Jahr 1947 emigrierte er in die Vereinigten Staaten und wurde nach seinem Studium an der Jeshiva-Universität in New York zum Rabbiner ordiniert.
Seit 1962 steht er der Park East Synagoge in New York vor. Im Jahr 1965 rief er die Stiftung „Appeal of Conscience“ ins Leben, deren Präsident er ist. Diese Initiative, der Geistliche verschiedener Religionen, Politiker und Wirtschaftsexperten angehören, bemüht sich insbesondere um Religionsfreiheit in den ehemaligen Ostblockstaaten. Rabbiner Schneier setzt sich für Menschenrechte,
Toleranz und Freiheit der Religionen ein.
Seine Bemühungen um Frieden und Toleranz wurden durch die Verleihung zahlreicher Ehrendoktorate und die Einrichtung eines Lehrstuhles an der Jeshiva-Universität gewürdigt. Arthur Schneier wurde 2008 vom Generalsekretär der Vereinten Nationen in die „High-Level Group der United Nations Alliance of Civilizations“ berufen. 2001 erhielt er vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton mit der Presidential Medal eine der beiden höchsten zivilen Auszeichnungen der Vereinigten Staaten. 2012 ist er für die U.S. Congressional Gold Medal nominiert. Bereits 1997 wurde ihm das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Seitens der Stadt Wien wurde Arthur Schneier 1996 mit dem Karl-Renner- Preis geehrt und 2010 überreichte ihm Bürgermeister Dr. Michael Häupl das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

 

Kardinal Dr. Christoph Schönborn

wurde 1945 in Skalken, Böhmen, geboren.
1963 Eintritt in den Dominikanerorden.
Studien in Walberberg bei Bonn (Philosophie und Theologie) und Le Saulchoir (Theologie), an der Universität Wien (Philosophie und Psychologie), an der Ecole Pratique des Hautes Etudes, Sorbonne (Christianisme Byzantine et
Slave) sowie am Institut Catholique in Paris (Theologie). Priesterweihe 1970 in Wien, Doktorat in Theologie (Promotion 1974 in Paris).
1973–1975 Studentenseelsorger an der Grazer Hochschulgemeinde, 1976 Ao. Univ.-Prof. für Dogmatik an der Universität Fribourg (Schweiz). 1981–1991 O. Univ.-Prof. für Dogmatik ebenda. Seit 1980 Mitglied der Internationalen Theologenkommission, seit 1984 Mitglied des Stiftungsfonds „Pro Oriente“; 1987–1992 Sekretär der Redaktions- Kommission für den Katechismus der Katholischen Kirche. Zum Bischof geweiht am 29. September 1991 im Dom zu St. Stephan in Wien. Erzbischof von Wien seit 14. September 1995. Zum Kardinal kreiert am 21. Februar 1998. Seit 30. Juni 1998 Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz.

o. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle

seit 21.04.2011 Bundesminister für
Wissenschaft und Forschung. Geb. 1949 in Brixlegg (Tirol).
Studium der Fächer Klassische Philologie und Germanistik an der Universität
Innsbruck, Studienaufenthalte an den Universitäten Konstanz und Padua,
1976 Promotion mit einer Dissertation in Klassischer Philologie, 1978
Abschluss der Lehramtsprüfung aus Deutsch und Latein und Sponsion zum
Mag. phil., 1986 Habilitation für Klassische Philologie.
1976–1997 Universitätsassistent am Institut für Klassische Philologie der Universität
Innsbruck, 1997 Berufung auf ein Ordinariat für Klassische Philologie
an die Universität Innsbruck, 2007–2011 Rektor der Universität Innsbruck.

 

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Weder

Jg. 1946, war Ordinarius für neutestamentliche
Wissenschaft an der Theologischen Fakultät (1980–2000) und Rektor der Universität Zürich (2000–2008). Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit ist die Hermeneutik – die Frage nach dem Verstehen des Neuen Testaments unter den Bedingungen der Neuzeit. Er wirkte bei der Neuübersetzung der Zürcher-Bibel mit und war Herausgeber mehrerer theologischer Fachzeitschriften.
Seine Forschung galt der neutestamentlichen Theologie und Exegese, sowie dem Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaften. Er wurde 2012 durch die Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Doktor honoris
causa promoviert.

 

Franz Welser-Möst

ist einer der meist gefeierten Dirigenten unserer Zeit. Er ist Musikdirektor des Cleveland Orchestra und Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper und leitet somit zwei der weltbesten kulturellen Einrichtungen. Als Gastdirigent pflegt er eine außergewöhnlich intensive und produktive Beziehung mit den Wiener Philharmonikern und trat mit ihnen bereits in Wien, Salzburg, Luzern, London und Tokyo auf. 2011 dirigierte er das weltberühmte
Neujahrskonzert und wurde mit der Einladung beehrt, das Konzert in 2013 erneut zu leiten. Welser-Möst verband mit der Oper Zürich eine lange Zusammenarbeit und er hatte dort die Position des Chefdirigenten und des Generalmusikdirektors inne. Von 1990–1996 war er Musikdirektor des London Philharmonic Orchestras. Welser-Möst wurde mit vielen Auszeichnungen geehrt, darunter die Ehrenmitgliedschaft des Wiener Singvereins, das Goldene Ehrenzeichen des Bundeslandes
Oberösterreich und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Er ist österreichisches Mitglied der Europäischen Akademie Yuste (Spanien) und Co-Autor von „Kadenzen: Notizen und Gespräche“.

 

 

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